Die verschiedenen Arten von DJs

DJ ist nicht gleich DJ. Wer an einen Discjockey denkt, hat oft das Bild vom Clubstar mit Kopfhörern und Nebelmaschine im Kopf. Die Realität ist viel vielfältiger: vom Allrounder auf Hochzeiten bis zum Resident in der Großraumdiskothek. Dabei gibt es viele Überschneidungen – ein mobiler DJ ist in der Regel auch ein Allround-DJ, und so mancher Club-DJ tritt zusätzlich auf Events oder Festivals auf. Dieser Überblick zeigt die wichtigsten Typen – mit ernsten und auch ein paar kuriosen Seiten.

Allround-DJ

Der Allround-DJ

Er ist der klassische Alleskönner. Ein Allround-DJ hat ein breites Repertoire aus vielen Jahrzehnten im Kopf und ist in der Lage, Gäste unterschiedlicher Altersgruppen zu unterhalten. Mal sorgt er für dezente Dinner-Musik, später für Discofox und danach für Rockklassiker. Wünsche der Gäste sind hier keine Störung, sondern gehören zum Konzept. Ein guter Allround-DJ liest die Stimmung, greift flexibel ein und kann auch das Mikrofon nutzen, um Programmpunkte anzukündigen. Sein Vorteil: Er ist universell einsetzbar – von der Hochzeit bis zum Vereinsball.

mobiler DJ

Der mobile DJ

Während beim Club der Gast zur Musik kommt, bringt der mobile DJ die Musik zum Gast. Er reist mit eigenem Equipment an – vom Controller über Lautsprecher bis hin zur Lichtanlage. Je nach Budget reicht das vom kleinen Setup für eine Familienfeier bis hin zu mehreren Transportern für ein Stadtfest. Flexibilität ist hier Trumpf: Der mobile DJ muss auf jede Situation reagieren können – auch wenn die Tanzfläche mal Pause macht, weil die Gäste gerade lieber plaudern. Und wenn das Publikum nach Mitternacht plötzlich Schlager statt Charts hören will, darf er auch diesen Spagat souverän meistern.

Club-DJ

Der Club-DJ

Sein Arbeitsplatz ist die Kanzel, sein Publikum die Tanzfläche. Club-DJs spielen in Diskotheken oder Bars, oft als Resident-DJs, die regelmäßig im selben Club auftreten. Häufig bringen sie vorbereitete Sets mit, die beatgenau ineinander übergehen – ideal für Gäste, die stundenlang durchtanzen wollen. Musikwünsche sind hier selten Thema, stattdessen geht es um Energie, Sound und Durchhaltevermögen. Der Club-DJ prägt den Stil des Hauses – aber das Publikum weiß meist schon, was es erwartet.

Event-DJ

Der Event-DJ

Bei großen Shows oder Firmenevents ist der Event-DJ ein wichtiges Rädchen im Getriebe. Er liefert Hintergrundmusik beim Empfang, Einspieler für Künstler, Halbplaybacks für Sänger und überbrückt Programmpausen. Manchmal übernimmt er sogar selbst die Moderation. Das Besondere: Er arbeitet eng mit Technikern, Moderatoren und Künstlern zusammen – Teamarbeit ist hier entscheidender als Soloperformance. Oft bleibt er dabei unsichtbar im Hintergrund, obwohl ohne ihn kaum ein Programmpunkt reibungslos funktionieren würde.

Radio-DJ

Der Radio-DJ

Die ersten DJs überhaupt waren Radiomoderatoren, die Platten auflegten und frei moderierten. In den 1970er- und 80er-Jahren waren sie Kultfiguren, die sogar Schulen oder Jugendzentren besuchten und von dort live sendeten. Heute ist die Musik im Radio meist von Redaktionen festgelegt – der „DJ“ im klassischen Sinn existiert nur noch in Nischen, etwa bei Internetradios. Dort findet man noch echte Enthusiasten, die ihre Sendungen in der Freizeit gestalten – oft mit bescheidenen Mitteln, aber viel Leidenschaft.

Videojockey

Der VJ (Videojockey)

Seit MTV, also seit Musikvideos ein fester Bestandteil der Popkultur sind, gibt es auch VJs in der Tanzszene. Sie ergänzen Musik mit Videoclips, die auf Leinwände oder Screens projiziert werden. Besonders auf Festivals sorgt die Kombination aus Bild und Ton für ein intensives Erlebnis. Ob sich diese Form als Standard durchsetzt, bleibt abzuwarten – ihren Platz in der Szene hat sie aber sicher. Mitunter stiehlt das Video dem DJ sogar die Show – die Gäste schauen gebannt auf die Leinwand und vergessen glatt das Tanzen.

Sitze-DJ

Kurioses und Mischformen

Die DJ-Welt kennt auch humorvolle Eigenarten. Da wäre zum Beispiel der „Sitze-DJ“: Er verschwindet hinter einem Berg Technik, bleibt lieber sitzen und verliert so schnell den Blick fürs Publikum. Oder die endlosen Diskussionen zwischen „Vinyl-DJs“ und „Digital-DJs“ – für die Gäste spielt es am Ende meist keine Rolle, Hauptsache, die Musik stimmt. Manche DJs kombinieren ihr Können mit Gesang, Comedy oder Animation und verwandeln sich fast in Alleinunterhalter. Das kann großartig sein – oder gründlich schiefgehen.

Star-DJ

Die Stars der Szene

Am Ende gibt es noch die Champions League des DJing: internationale Stars wie Avicii, Tiësto, David Guetta oder Calvin Harris. Sie produzieren eigene Tracks, touren mit riesigen Teams und spielen vor zehntausenden Fans. Für viele Anfänger sind sie ein Traumziel – in der Realität schaffen es aber nur wenige dorthin. Doch auch ohne Welttournee kann ein DJ erfolgreich sein: Ob Dorfparty, Hochzeit oder Club – entscheidend ist, dass die Gäste am Ende zufrieden nach Hause gehen.

Fazit

DJs lassen sich in viele Kategorien einteilen, von Allroundern bis zu Weltstars. Doch egal, wie man sie nennt: Gute DJs haben eins gemeinsam – sie lieben Musik und wissen, wie man Menschen mit ihr begeistert.

veröffentlicht: 05.06.2020  |  zuletzt geändert: 28.10.2025  |  Kategorie: DJ-Beruf

Themen: DJ-Beruf, Events, Club-DJ, Event-DJ, Radio-DJ, VJ, DJ-Arten